Page 11 - Im Dialog Ausgabe 37
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 Betroffene und Angehörige
Unmittelbar Betroffene benötigen nicht nur eine laienver- ständliche Wissensvermittlung, sie beschäftigen sich teilweise auch mit völlig anderen Fragestellungen. Sie wollen natürlich auch ihre Erkrankung und mögliche Therapieformen verste- hen, ihr Fokus liegt dabei jedoch in erster Linie auf dem, was auf sie persönlich zukommt: Mit welchen Einschränkungen muss ich in welchem Zeitraum rechnen? Welche Erleichte- rungen bringt mir welche Therapieform? Ab wann brauche ich Hilfe? An wen wende ich mich dann? Patient:innen benötigen konkrete und praxisnahe Hilfestellungen.
Ein ganz wesentlicher Punkt ist auch, selbst etwas zur Ge- nesung oder zur Verbesserung der eigenen Erkrankung beitragen zu können – mit dem nötigen Hintergrundwissen selbst Verantwortung übernehmen zu können, mitzuwirken und mitzuentscheiden. „Patient Empowerment“ ist das Stichwort. Formate wie „Die Ernährungs-Docs“ machen es vor: Patient:innen bekommen anhand plakativer und gut verständlicher Beispiele ihre Erkrankung erklärt, was sie konkret dagegen tun können und warum das helfen wird.
Nurses und therapeutische Berufe
Fachkräfte aus der Pflege und der therapeutischen Berufe sind Praktiker. Vor allem im klinischen Umfeld verbringen sie zumeist deutlich mehr Zeit mit den Patient:innen als die be- handelnden Ärzt:innen. Fortbildungsveranstaltungen sollten daher nicht nur medizinisches Wissen und kommunikative Fähigkeiten adressieren, sondern vor allem praxisorientiert und interaktiv gestaltet sein. Spezifische Handgriffe lassen sich nur bedingt theoretisch vermitteln. Teilnehmer:innen sollten daher unbedingt ermutigt werden, Fragen zu stellen, ihr Wissen auszutauschen und Fertigkeiten zu üben.
Die Versorgung von Patient:innen gelingt nur in einem Team unterschiedlicher Professionen. Da im Bereich der unter- stützenden Therapien (teils nahezu unbemerkt) viel Hand in Hand geht und aufeinander aufbaut, profitieren Nurses und therapeutische Berufe enorm von fachüberschneiden- den und interprofessionellen Fortbildungsangeboten. Eine ganzheitliche und patientenorientierte Versorgung sowie greifbare Handlungskompetenzen sind dabei die Ziele. Mehr dazu erfahren Sie auch in unserem Expertentalk mit dem Medizindidaktiker Dr. Bernhard Steinweg ab Seite 6 im Heft und auf unserer Homepage.
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Wissen für Nicht-Mediziner:innen



























































































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