Page 7 - Im Dialog
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Omnichannel-Marketing in der Pharmakommunikation – welche Herausforderungen sieht Johannes Krings, Senior Partner der Trockle Unternehmensberatung?
Herr Krings, Omnichannel-Kommunikation – sexy oder immer noch unpersönlich?
Omnichannel wird oft sehr technisch ausgelegt. Und das ist dann in der Tat sehr unpersönlich. Wenn ich nur auf Technik und Kanäle schaue, dann bleibt der Sinn hinter der „Omnichannel-Strategie“ oft verborgen und es stellt sich die Frage, wieso man sich intensiver damit beschäfti- gen sollte. Würde man es „userzentrierte Kommunikation mittels verschiedener Kanalpräferenzen“ nennen, hätte man vielleicht einen anderen, weniger technischen inneren Zugang zum Thema.
Wir sehen, dass sich das Kommunikationsverhalten insge- samt ändert und der Wunsch nach Kommunikation über verschiedene Kanäle zunimmt. Kundinnen und Kunden werden fordernder, selbstbewusster und auch ungeduldiger. Das stellt uns vor entsprechende Herausforderungen. Wir müssen uns Gedanken machen, für wen welches Kom- munikationsmedium mit welchen Inhalten am besten „funktioniert“.
Johannes Krings
Senior Partner Trockle Unternehmensberatung; langjährig tätig in führenden Positionen in Pharmamarketing und Vertrieb www.trockle-unternehmensberatung.de
mit Johannes Krings
Markus Holzapfel, Fortbildungs- experte SDMED, im Video
mit seinen Gästen zu Trends: www.sdmed.de/ expertentalk-pharmakommunikation/
Voraussetzung für eine funktionierende Omnichannel- Strategie ist eine aktuelle Zielgruppen-Segmentierung, weiter das Erkennen von Channel- und Themen-Präferenzen unterschiedlicher Zielgruppen und das intelligente Verknüp- fen von Kommunikationskanälen. Alle Kanäle stehen den Ärzten:innen zur Verfügung und sie sind inhaltlich „cross- funktional“ verbunden. Omnichannel-Marketing stellt si- cher, dass die Kommunikation nahtlos verläuft, egal welchen Kanal Kund:innen wählen. Wir müssen sicherlich auch dar- über nachdenken, spezielle Omnichannel-Manager:innen in den Firmen zu implementieren, die abteilungsübergreifend eine zielgruppengerechte Omnichannel-Kommunikation gestalten. Durch intelligente Mehrfachnutzung und kanal- gerechte Überarbeitung von bereits erstellten Materialien kann der Aufwand reduziert werden. Ziel ist es, HCPs auf der Customer Journey thematisch zu begleiten. So hat man die große Chance, dass Botschaften ankommen, wahrge- nommen werden und ihr Ziel erreichen.
Und wie „persönlich“ können für Sie Omnichannel-Maß- nahmen sein?
Omnichannel-Kommunikation ist immer so persönlich, wie sie individuell zugeschnitten ist. Je breiter meine Zielgruppe ist, desto allgemeiner sind die Maßnahmen und Inhalte. Je individueller ich vorgehen kann, desto persönlicher wird es. Die Königsklasse ist dann erreicht, wenn Kundinnen und Kunden das Gefühl haben, diese Informationen sind genau für sie erstellt und verfügbar gemacht worden. Und das ist dann für alle Beteiligten sehr attraktiv. n
Expertentalk Pharmakommunikation
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