Page 5 - Im Dialog
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THEMA
ID: Das müssen Sie etwas näher erläutern.
PL: Nun, wer uns als Agentur für Präsenzveranstaltungen kennt, weiß, wir stehen für die Entwicklung und Realisierung von Veranstaltungslösungen sowie für außerordentliche Moderationsleistungen. Kommunikationstechniken – egal ob analog oder digital – waren und sind für uns stets Mittel zum Zweck. Sprich, sie sind Instrumente, mit denen sich Inhalte vermitteln lassen, die zuvor aber entsprechend didaktisch und dramaturgisch aufbereitet sein müssen. Durch die Unmöglichkeit, sich mit mehreren Personen aus unterschiedlichen Haushalten in einem Raum zu treffen, sah es zunächst aus, als würde die Technik, allen voran die Videokonferenztechnik, Oberhand bekommen.
ID: Ist dem nicht so?
PL: In der Form, in der wir unsere digitalen Live-Veran- staltungen umsetzen, unterstützt die Technik weiterhin unsere Zielsetzung. Alles, was wir in Präsenzveranstaltun- gen anbieten, können wir auch in digitaler Form in Fort- bildungsveranstaltungen und Advisory Boards umsetzen.
ID: Worin bestehen dennoch Unterschiede?
PL: Die wichtigsten Unterschiede bestehen darin, dass die Teilnehmer der Veranstaltung – sei es ein Advisory Board, ein Meeting oder ein Kongress – sich nicht mehr an einem Ort beziehungsweise in einem Raum treffen, sondern sich von überall übers Internet in den virtuellen Veranstaltungsraum dazu schalten und der Moderator die Veranstaltung über eine eigens von uns entwickelte Videokonferenztechnik von der Agentur aus leitet. Inzwi- schen haben wir vier Räume in professionelle Studios mit hochauflösenden großen Bildschirmen, Profi-Kameras, Lichttechnik und anspruchsvoller Audioqualität verwan- delt. Wie in jeder Präsenzveranstaltung folgen wir auch in der Umsetzung im virtuellen Raum unserer Maxime: Jeder Teilnehmer muss mühelos sehen und hören können.
Natürlich ist es für den Moderator und die Teilnehmer etwas anderes, ob sie zu einer Veranstaltung anreisen und sich in einem Tagungsraum treffen, austauschen, gemein- sam Inhalte und Lösungsstrategien entwickeln. Aber im Prinzip ist unsere Arbeit im Kern dieselbe, unabhängig davon, ob die Veranstaltung im realen oder im virtuellen Raum stattfindet. Eine genaue Formulierung des Ziels, welches mit der Veranstaltung erreicht werden soll, ist genauso unabdingbar wie die Aufbereitung der Inhalte, die Erstellung einer Dramaturgie und Timeline. Dramaturgie
und Timeline spielen bei rein digitalen Formaten vielleicht sogar eine noch größere Rolle.
ID: Klingt so, als hätte Ihre Agentur die Verlegung der Präsenzveranstaltungen ins Internet nahtlos geschafft. Heißt das, dass digitale Live-Veranstaltungen die Instrumen- te der Zukunft sind und Präsenzveranstaltungen vielleicht ersetzen werden? Schließlich sparen die Teilnehmer viel Zeit, müssen nicht mehr reisen, können sich von überall dazu schalten.
PL: Wohin sich das Ganze entwickelt, lässt sich in der aktuellen Situation nicht wirklich einschätzen. Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass es so verlaufen wird? Aber wir haben auf der Basis unserer Expertise und Erfahrungen
 Pro•jekt•ma•na•ge•ment, das
Basis für Veranstaltungs- erfolg durch inhaltlich-kon- zeptionelle Vorbereitung
Carmen Daniels Konzeption und Inhalte
„Zielsetzung, Dramaturgie,
Didaktik: Diese Aspekte
sind beständige Grundlage
für unser konzeptionelles
Vorgehen. Dabei spielt es
keine Rolle, ob es sich um eine
Präsenz- oder digitale Veranstaltung handelt.
Die Herausforderung bei digitalen Veranstal- tungen besteht allerdings darin, dass die Aufmerk- samkeitsspanne grundsätzlich geringer ist als in Präsenz-Meetings. Hier ist es umso wichtiger, die Teilnehmer intelligent durch gezielte Interaktionen und Dialog einzubinden, um ein möglichst hohes Level an Aufmerksamkeit zu erhalten. Kürzere Prä- sentationszeiten, längere Diskussionszeiten sind Schlüssel für erfolgreiche digitale Veranstaltungen. Neben diesen inhaltlich konzeptionellen Aspekten ist es aber ebenso wichtig, den Teilnehmern Ori- entierung zu Abläufen und Technik im virtuellen Setting zu geben, um gemeinsam barrierefrei der Veranstaltung folgen zu können: Wie arbeiten wir zusammen? Wie kann ich mich einbringen? Was muss ich zur Technik wissen?“
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