Page 5 - Im Dialog
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THEMA
Starker Auftakt, starker Vortrag
Der Einstieg in ein Thema sollte gut überlegt und spannend gestal- tetsein.„GutenTag,meineNameist, ich erzähle etwas über“, lädt nicht wirklich zum Zuhören ein. Wer sein Publikum mit einer Frage, einer Ka- suistik oder einem Film direkt mit einbezieht, hat schon viel gewon- nen. Über Sprache und Stimme las- sen sich durch Spielen mit Tempo und Lautstärke immer neue Akzen- te setzen. Überhaupt ist die Stim- me eine der wichtigsten Faktoren für erfolgreiches Präsentieren. Zu schnelles Sprechen des Referenten strengt beim Zuhören ebenso an wie ein zu langsames Grundtem- po. Auch die innere Haltung und Stimmung des Referenten werden über die Stimme vermittelt. Kaum etwas verrät soviel über Stimmung wie die Stimme selbst. Sie lässt sich nur schwer verstellen und bei dem Versuch wirkt es schnell gekünstelt (siehe dazu auch Artikel Seite 6 „Die Stimme – das unverwechselbare Instrument“). Gut ist es, zum Auftakt eine mittlere Lautstärke zu wählen, dies lässt am meisten Spielraum nach oben und unten.
Tempo und Lautstärke verlei- hen dem Gesagten Ausdruck. Wer etwas mit Entschiedenheit und Nachdruck sagen möchte, spricht laut und langsam. Die Kombinati- on leise und langsam signalisiert Ernsthaftigkeit und Dramatik. Laut und schnell bringt Eile, Hektik und Not zum Ausdruck.
Standort und Standort- wechsel planen
Wo steht der Referent auf der Bühne oder im Vortragsbereich? Grundsätzlich gilt, der Vortragen- de muss immer so stehen, dass alle Teilnehmer mühelos alles hören und sehen können. Der Standort selbst und auch ein Standortwechsel soll- ten – möglichst im Vorfeld – gut geplant sein. Zu viel Bewegung macht ein Publikum nervös. Gar keine Bewegung wirkt leicht starr. Pausen beispielsweise bei einem Themenwechsel sind geeignet, eine neue Position einzunehmen und damit auch Nähe zu einem ande- ren Teil des Publikums herzustellen. Gesprochen werden sollte während des Positionswechsels nicht. Gut ist es auch, in der neuen Position kurz zu verweilen, um dann mit einem Blick ins Publikum fortzufahren.
Gemäß dem ersten Axiom des Kommunikatonswissenschaftlers Paul Watzlawick, dass man nicht nicht kommunizieren kann, bringt die Körpersprache Be nden, Stand- punkt und innere Haltung zum Aus- druck. Bei Vortragenden geht es in punkto Körpersprache in erster Linie um den Umgang mit den Händen sowie um Mimik und Gestik. Es gilt: so natürlich und authentisch wie möglich. Wer nicht weiß, wo- hin mit den Händen, bringt sie mit Hilfe eines Stifts oder eines gefalte- ten Papiers in Parkposition. Wenn „alle im Auditorium“ angesprochen werden, sollten keine Arme kreisen, auch eine bewusste Mimik wie ein
betroffenes Schauen bei einem unangenehmen Thema, gehören weniger zu einer angemessenen Körpersprache, wohingegen ein gewisses Grundlächeln nicht scha- det. Es signalisiert Ruhe, Entspanung und eine gewisse Unaufgeregtheit.
Moderne digitale Medien er- möglichen, die Teilnehmer in die Vermittlung der Inhalte aktiv ein- zubeziehen – unabhängig von der Größe der Gruppe. System Dialog bietet das gesamte Spektrum mo- derner Hard- und Softwarelösungen in der Veranstaltungstechnik – von der klassischen Pinnwand über die Desktop-Lösung bis hin zur Open- mail, bei der Teilnehmer über ihr eigenes Smartphone oder Tablet Beiträge ein ießen lassen können.
Elemente der Moderation nutzen
Der Referent selbst bedient die interaktive Technik nicht und wech- selt auch nicht in die Rolle des Mo- derators. Um diese interaktiven Mo- mente in seinem Vortrag souverän zu händeln, sollte er aber Elemente der Moderation nutzen. Referieren und Moderieren sind zwei unter- schiedliche paar Schuhe. Während der Referent für einen Standpunkt steht und eine Meinung vertritt, ver- hält sich der Moderator neutral. Er ist der Vermittler, der durch offene Fragen einen Dialog und/oder eine Diskussion initiiert. Er sorgt dafür, dass sich alle Teilnehmer in die Dis- kussion einbringen. Seine Aufgabe ist es auch, durch richtiges Timing
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