Page 11 - Im Dialog 19 2014
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SDMED InTErn
ID: Werden die Einzelnen dem zustimmen?
MG: Dies wird sich zeigen. Wün- schenswert und Ziel ist es, eine individuelle Veröffentlichung der Zuwendung unter namentlicher Nennung des Empfängers vorzu- nehmen. Möglich ist aber auch eine zusammengefasste Veröffentli- chung ohne Nennung der indivi- duellen Empfänger. Zum Beispiel xy Referenten haben ein Honorar in der Höhe xy erhalten.
ID: Der Transparenz-Kodex be- trifft in erster Linie die Industrie. Warum sollte sich eine Agentur wie System Dialog Med. mit diesem Kodex beschäftigen?
MG: Als Fachagentur für medi- zinische Fortbildungen ist System Dialog Med. unmittelbar betrof- fen. Insbesondere auch, wenn sie zum Beispiel die organisatorische Betreuung von Referenten über- nimmt. Grundsätzlich sollte eine Agentur wissen, in welchem zu- lässigen Rahmen sich der Kunde bewegen kann und darf, auch um ihn zu beraten. Die Lösung für ein
Unternehmen kann ja nicht sein, keine Veranstaltungen mehr durch- zuführen oder den direkten Kontakt mit der Zielgruppe zu unterlassen, um jegliches Risiko einer Strafe zu vermeiden.
MG: Zunächst habe ich die allgemeinen Grundlagen zu ethi- schem Marktverhalten und Anti- Korruption vorgestellt. Im zweiten Schritt haben wir an praktischen Beispielen Lösungen entwickelt, wie sich unter Einhaltung der Rah- menbedingungen Fortbildungen und Veranstaltungen durchführen lassen.
ID: Ist die Agentur  t in Sachen Transparenz?
MG: Nicht nur in punkto Trans- parenz. Die Agentur beschäftigt sich bereits seit Einführung des FSA-Kodex mit dem Thema Kodex- Konformität. Dies wurde in der Fortbildung schnell deutlich. Ich kann sagen, die Agentur ist den Herausforderungen des Transpa- renz-Kodex gewachsen und hier ein adäquater beratender Gesprächs- partner.
Transparenz-Kodex
ID: Was haben Sie geschult im Hause System Dialog Med.?
2013 hat der europäische Dachverband der forschenden Pharma- unternehmen (EFPIa) den Transparenz-Kodex verabschiedet. In der umsetzung werden alle FSa-Mitgliedsunternehmen ab 2015 mittelbare und unmittelbare Geldleistungen und vermögenswerte Zuwendungen an Ärzte, angehörige der Fachkreise und Organisationen des Gesund- heitswesens aus folgenden Bereichen dokumentieren und veröffentlichen (Veröffentlichung erstmals 2016):
• Forschung und Entwicklung
• Spenden und Zuwendungen
• Sponsoring und andere  nanzielle Förderungen
• Einladungen zu Fortbildungsveranstaltungen
• Dienstleistungs- und Beratungshonorare
MICHaEl GruSa,
Mitbegründer und bis 2012 Geschäftsführer des
Vereins „Freiwillige Selbstkontrolle der arzneimit- telindustrie e.V.“ (FSa), hat als Jurist eine Vielzahl von Verfahren begleitet. Heute berät er Industrie und Fachverbände in Sachen Compliance.
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