Page 2 - Im Dialog Ausgabe 37
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 Meldungen
  Ich schlief schlecht und erwachte als Greisin
Haben Sie sich nach einer schlaflosen Nacht schon mal 20 Jahre älter gefühlt? Eine Studie zeigt, dass dies nicht nur sub- jektiv ist. Bereits eine einzige Nacht ohne ausreichend Schlaf kann dazu führen, dass das Gehirn vorzeitig altert. Durch die fehlende nächtliche Regeneration treten Veränderungen in der Feinstruktur des Gehirns auf, die normalerweise erst ein oder zwei Jahre später zu erwarten wären. Gut, das sind jetzt keine 20 Jahre, aber das läppert sich schnell zusammen und eh Sie sich versehen ist Ihr Gehirn über 90. Die gute Nachricht: Diese Alterserscheinungen sind reversibel. Das Gegenmittel: Schlaf! Von wegen, der lässt sich nicht nachholen.
Quelle: Forschungszentrum Jülich, Journal of Neuros- cience, 2023, doi: 10.1523/JNEUROSCI.0790-22.2023
Wo bin ich? Und wo sind die anderen?
Ob Sie Menschenmengen mögen oder nicht: Sie bewegen sich mit traumwandle- rischer Sicherheit hindurch. Dabei ist es für Ihr Gehirn ein Riesenaufwand: Tausende Datenpunkte kontinuierlich beobachten und berechnen. An der Universität Wien wurde untersucht, wie unser Gehirn navi- giert und wie es die Bewegungen anderer Menschen verarbeitet. Dabei kam heraus, dass sogenannte Rasterzellen im entorhi- nalen Kortex des Gehirns für die Erfassung
Der innere Schweinehund ist kleiner, als Sie dachten!
Couchpotato oder Sportfan – zu welcher Gruppe Sie gehören, könnte maßgeblich von den Bakterien in Ihrem Darm abhän- gen. Das zumindest sagt eine Studie, in der der Einfluss der Darmflora auf die Bewegungslust bei Mäusen untersucht wurde. Die Forschenden entdeckten, dass bestimmte Bakterien im Darm Fett- säureamide produzieren, die auf Nerven und Gehirn wirken und
Glücksgefühle beim
Sport fördern. Werden
diese Bakterien mit Anti-
biotika abgetötet, verlieren
Mäuse ihre Sportmotivation. Eine Mi- kroben-Transplantation hingegen macht sie zu Sportfans. Eubacterium rectale und Coprococcus eutactus scheinen die
Hauptverantwortlichen für diesen Effekt zu sein. Sie produzieren die Fettsäure- amide, die eine bis ins Gehirn reichende Signalkaskade aktivieren, über die offenbar Bewegungslust gefördert wird.
Quelle: University of Pennsylvania School of Medici- ne; Nature, 2022, doi: 10.1038/s41586-022-05525-z
   der Position im Raum verantwortlich sind und zusammen mit anderen Hirnregionen eine Art kognitive Karte unserer Umgebung erstellen. Diese Rasterzellen werden be- reits bei der Betrachtung der Bewegungen anderer Personen aktiv und sind mögli- cherweise für die sozial-räumliche Navi- gation entscheidend. Die Forscher:innen vermuten, dass der Verlust der Funktion eben dieser Zellen zu Orientierungspro- blemen bei Demenz führen kann.
Quelle: Isabella Wagner (Universität Wien, Öster- reich) et al., Nature Communications, doi: 10.1038/ s41467-023-35819-3
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