Page 2 - Im Dialog
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EDITORIAL
MELDUNGEN
Liebe Leserin, lieber Leser,
reden Moderatoren und Referenten ohne Unterlass, ist dies für die Zuhörer nicht nur anstrengend, es erschwert auch das inhaltliche Nachvollziehen. Mit Stille als Stilmittel lassen sich wie- derholt Akzente und inhaltliche Beto- nungen setzen. Wie, beschreiben wir in unserem Titelthema.
Stille brauchen auch die Experten für den guten Ton – über die Arbeit der Ton- techniker auf unseren Veranstaltungen lesen Sie auf Seite 6. Auch betrachten wir Aspekte der Stille in der Literatur, im Film und in der Musik.
Vitaminpillen nutzlos gegen Herzinfarkt und Schlaganfall
Nahrungsergänzungsmittel wie Vi- tamine und Mineralien senken nicht das Risiko, an einem Hirninfarkt oder einer Herzkrankheit zu sterben. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Übersichtsstu- die mit mehr als zwei Millionen Teil- nehmern. Ausgewertet wurden 3249 Studien aus den Jahren 1970 bis 2016. Verbraucher sollten ihr Geld lieber in einen Sportverein investieren und auf eine gesunde Ernährung achten, raten Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG).
„Die Metaanalyse zeigt klar, dass Vitaminpillen weder Schlaganfälle verhindern noch die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken“, fasst der 1. Vorsitzende der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), Pro- fessor Dr. Armin Grau, zusammen:
„Von diesen Pillen profitieren nur Her- steller und Verkäufer. Es ist hingegen eindeutig erwiesen, dass Salat, Obst und Gemüse Gefäßerkrankungen ent- gegenwirken. In Salat, Obst und Gemüse kommen Vitamine in ihrer natürlichen Umgebung vor. Fünf Portionen am Tag gelten als optimal.“ Weitere effektive Maßnahmen, die sogar den Geldbeutel schonen, sind der Verzicht aufs Rauchen und auf größere Mengen von Alkohol sowie regelmäßige körperliche Bewe- gung. n
Quelle: Kim J et al.: Association of Mul- tivitamin and Mineral Supplementation and Risk of Cardiovascular Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis. Circ Cardiovasc Qual Outcomes. 2018 Jul;11(7):e004224. doi: 10.1161/CIRCOUT- COMES.117.004224.
   Weniger still ist es derzeit im Silicon Valley. Google, Apple, Microsoft & Co. stecken Milliarden in Genforschung und Künstliche Intelligenz (KI). Sie sind im Begriff, eine datenbasierte Computer- Medizin der Zukunft zu entwickeln. Mit anschaulichen Beispielen – von denen wir Ihnen auf Seite 9 einige vorstellen – beschreibt Thomas Schulz in seinem Buch „Zukunftsmedizin“ die Atmosphä- re und Euphorie, die im Silicon Valley bei den Forschern und Wissenschaftlern herrscht.
Unter SDMED INTERN stellen wir unsere neuen Mitarbeiter und unsere diesjährigen Weihnachtsaktionen vor.
Eine interessante Lektüre wünscht
Ihr Peter Lasthaus, Vorstand
AMNOG-Daten 2018
BPI sieht Nutzenbewertung kritisch
2011 trat das AMNOG mit dem Ziel in Kraft, steigende Arzneimittelab- gaben der GKV einzudämmen. Nach dem Bericht „AMNOG-Daten 2018“, herausgegeben vom Bundesverband der Pharmaindustrie e.V. (BPI), konnten in den sieben Jahren seit Inkrafttreten Rekordeinsparungen erzielt werden. Al- lein im ersten Halbjahr 2018 sparten die Krankenkassen mehr Geld durch die Er- stattungsbeiträge (1,04 Milliarden Euro) ein, als durch alle anderen Abschläge zusammen (0,85 Milliarden Euro). Dies hängt mit der stetig steigenden Zahl abgeschlossener Bewertungsverfahren und den resultierenden Erstattungsbe- trägen zusammen. Mittlerweise sind
331 Verfahren abgeschlossen. Bis Ende 2017 waren es 276 ausgewertete Ver- fahren, in denen zu 84 Prozent „kein Zusatznutzen“ aus formalen Gründen oder Verfahrensmängeln bescheinigt wurde. Der BPI sieht darin eine Gefahr, dass es zur falschen Bewertung käme, obwohl Medikamente bereits im Zu- lassungsverfahren ihre indikationsspe- zifische Wirksamkeit und ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis nachgewiesen hätten. Dies führe dazu, dass Innova- tionen nicht im ausreichenden Maße im Versorgungsalltag der Patienten ankämen. n
www.bpi.de
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