Page 7 - Im Dialog
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Warum gehört das „Fragen-Stellen“ zum wesentlichen Teil Ihrer Arbeit?
Weil wir für jede Fragestellung die richtige Technikunterstützung entwickeln. Wie setzen uns
damit auseinander, welche digital-didaktischen Möglichkeiten zur Frage am besten passen und Interaktion fördern.
Andreas Jacobs, Veranstaltungs-IT-Entwicklung SDMED
Sind Fragen manchmal die besseren Antworten?
Auf eine Anfrage erwarten unsere Kunde meist eine konkrete Antwort. In den seltensten Fällen gibt es jedoch eine allgemeingültige Antwort oder eine Veranstaltung nach Schema F. Jede Aufga-
benstellung hat ihre eigenen Herausforderungen, Ausgangsszenarien und Zielsetzungen. Diese gilt es zunächst zu verstehen oder gemeinsam mit dem Kunden zu erarbeiten. Erst im zweiten Schritt kön- nen wir beraten und entsprechende Empfehlungen geben. Für uns entwickeln sich so aus den richtigen Fragen die passenden Antworten.
Christina Demuth, Projektleitung SDMED
Warren Berger
„Die Kunst des klugen Fragens“ Berlin Verlag bei Piper Berlin Print und E-Book
THEMA
Für Albert Einstein, sicher einer der größten Frager über- haupt, waren Neugier und kluges Fragen zeitlebens etwas Heiliges.
Von ihm soll auch die Antwort stammen: Wenn er ein Problem lösen müsste, für das er eine Stunde Zeit hätte und von dessen Lösung sein Leben abhinge, er sich die ersten 55 Minuten vergewissern würde, dass er die richtige Frage stellt.
Im Silicon Valley oder im Unternehmen Google hat man sich längst die Kraft des Fragens zu eigen gemacht. Google p egt eine eigene Fragekultur in wöchentlichen TGIF-Ses- sions, wobei TGIF für „Thank god it’s Friday“ steht.
Anhand zahlreicher Beispiele zeigt Berger auf, auf wel- che Weise die richtige Fragestellung den kreativen Prozess antreibt. Und nicht nur das, er untersucht auch, warum wir das Hinterfragen unseres Tuns und Lebens (insbesondere der wichtigen Dinge) so oft vermeiden. Zum einen sei es schwierig, die richtigen Fragen zu stellen, zum anderen gäbe es wohl die Angst, was wäre, wenn wir auf die wichtigen
Fragen keine guten Antworten hätten? Ganze Branchen leben davon, in Form von Ratgebern und Seminaren mehr oder weniger standardisierte Antworten zu geben. Die Frage nach dem Sinn des Lebens sei laut Kreativitätstrainer Eric Maisel eine vollkommen nutzlose Frage. Fragen wie „Warum soll ich X tun?“,„Lohnen sich Zeit und Anstrenung, wenn ich Y tue?“ basieren auf unserem täglichen Leben und helfen da eher weiter. n
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