Page 8 - Im Dialog
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THEMA
Die wichtigsten Fragetypen
In vielen Lebenssituationen – etwa bei Meinungsverschiedenheiten oder stockenden Projekten – hilft es weiter, Fragen zu stellen. Auch in der Leitung von Sitzungen kann die Frage als Instrument großen Ein uss auf deren Verlauf und Erfolg haben. Wer fragt, statt Anweisungen zu geben, motiviert. Wer fragt, der führt. Fragen, das zu wichtigen Antworten und Lösungen führt, will gelernt sein. Die zwei wichtigsten Fragetypen sind dabei offene und geschlossene Fragen.
Offene Fragen sind W-Fragen
Offene Fragen beginnen in der Regel mit Fragewörtern wie WIE, WO, WAS, WELCHE. „Was können wir tun?“, „Wo sehen Sie das größte Problem?“ sind sogenannte W-Fragen, die das Gegenüber einbeziehen und signalisieren, dass Interesse an seiner Meinung und seinem Input besteht. W- Fragen regen zur Auseinandersetzung an. Sie setzen aber voraus, dass genügend Zeit für deren Beantwortung zur Verfügung steht. Aber mit dem Fragewort WARUM ist es so eine Sache. Die Frage: „Warum kommst du so spät?“ wird zwar mit einem Fragewort eröffnet, aber bei WARUM kann immer leicht eine Art Vorwurf mitschwingen. Wir sollten mit dem WARUM sehr bewusst und kontrolliert umgehen.
Geschlossene Fragen
Geschlossene Fragen sind wenig geeignet, ein Gespräch anzukurbeln. Sie lassen sich meistens nur mit JA oder NEIN beantworten. „Sind Sie damit einverstanden?“, „Kommen Sie zur nächsten Sitzung?“ sind typische Beispiele. Auch geschlossene Fragen haben ihre Berechtigung und sind ein wichtiges Instrument. Sie geben uns die gewünschte Infor- mation in kurzer Zeit. Schnell lässt sich auch ein Standpunkt des Gegenübers abklären, was dem Gespräch wiederum eine ganz bestimmte Richtung geben kann. Auch lässt sich ein Konsens mit einer geschlossenen Frage unmittelbar abklären: „Sind Sie damit einverstanden, dass wir wie be- sprochen vorgehen?“
Die Liste der Beispiele ließe sich beliebig fortführen. Auch Fragetypen wie die Suggestivfrage oder die rhetorische Frage sind Techniken einer gekonnten Kommunikation. Das Handelsblatt bezeichnet die Kunst des Fragens jüngst gar als Kommunikation der Zukunft. n
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