Page 3 - Im Dialog
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MELDUNGEN
HEIMDIALYSE
Deutschland Schlusslicht
Mit rund fünf Prozent liegt in Deutschland der Anteil an chronisch nierenkranken Patienten, die ihre Dialyse als Heimdialyseverfahren durchführen, deutlich unter dem durchschnittlichen Anteil von mehr als 14 Prozent in Europa. Einen Erklä- rungsansatz sieht das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplanta- tion e.V., kurz KfH, strukturell darin begründet, „dass in der ärztlichen und p egerischen nephrologischen Ausbildung heute die Möglichkeit fehlt, genügend praktische Erfah-
MIGRÄNE RADAR 2.0
rung mit den Heimdialyseverfahren zu erwerben“. Dabei war Anfang der 1970er-Jahre die Heimdialyse aufgrund der mangelhaften Ver- sorgungsstrukturen in Deutsch- land tägliche Praxis. Erst Anfang der 1980er-Jahre wurde sie durch den Ausbau der  ächendeckenden Zentrumsdialyse überholt.
Das gemeinnützige Kuratori- um möchte sein Engagement auf dem Gebiet der Heimdialyse in den nächsten Jahren bundesweit deut- lich ausbauen. Prof. Dr. med. Dieter Bach sieht als Vorstandsvorsitzen- der des KfH die Zentrumsdialyse heute rein statistisch gesehen als dominierendes Verfahren. Aber Heimdialyseverfahren – wie zum
Beispiel die Peritonealdialyse – bie- ten vielen Patienten deutlich mehr zeitliche Flexibilität, ermöglichen häu g die Beibehaltung der Berufs- tätigkeit und tragen damit zu mehr Lebensqualität bei. Um den Ausbau der Heimdialyse voranzubringen, bedarf es entsprechender Struk- turen unter anderem für ärztliche Fortbildungen und Patiententrai- nings. Die jüngst live gestellte Webseite www.kfh-heimdialyse. de soll Betroffenen helfen, sich frühzeitig mit der Heimdialyse zu beschäftigen und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt darüber zu sprechen.
Neue Website:
www.kfh-heimdialyse.de
WELTWEIT ERSTMALIG
Medizinisch zugelassene App
Alle zehn Sekunden mündet eine unerkannte oder nicht the- rapierte Herzrhythmusstörung in einen Schlaganfall. Das Unterneh- men Preventicus will dies mit ihrer App Preventicus Heartbeats än- dern. Mit der Applikation lässt sich überall und jederzeit innerhalb von Minuten der eigene Herzrhythmus mit dem Smartphone überprüfen. Durch Einstrahlung des Blitzlich- tes in die Fingerkuppe und Filmen der Pulswelle mit der Kamera kann mit modernsten signalanalytischen Methoden eine präzise Herzrhyth- musanalyse erstellt werden. Die App wurde an der Universitätskli- nik Basel in einer klinischen Studie getestet. Sie ist CE zerti ziert und gilt als erste als Medizinprodukt zugelassene App.
Mehr unter:
www.prevenicusheartbeats.com
„Moderne Bürgerwissenschaft“
Rund acht Millionen Men- schen leiden in Deutschland
an Migräne. Viele geben an, ihre Migräneattacken hätten mit Wetterumschwüngen zu tun. Wissenschaftlich bewiesen
ist dies bislang nicht. Forscher
der Hochschule Hof möchten diesem möglichen Zusammen- hang mit dem Projekt „Migräne Radar 2.0“ nachgehen. Dazu sollen Betroffene sich auf der Internetplattform Migraene-Radar. de registrieren und ihre Migräne- Attacken oder Anfälle von Span- nungskopfschmerz melden.
„Von einem solchen Projekt ganz im Sinne einer modernen Bür- gerwissenschaft pro tieren beide Seiten“, sagt Professor Dr. med. Stefan Evers, Tagungspräsident des Deutschen Schmerzkongresses und Chefarzt der Klinik für Neurologie am Krankenhaus Lindenbrunn.
Internetplattform unter:
www.migraene-radar.de
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