Page 11 - Im Dialog
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SDMED iNtErN
ViDEo-Vortrag
thema Neugiermanagement auf der SDMED-Jahrestagung
Mit steigendem Wettbewerbs- druck sind innovationen für jedes unternehmen relevant. Wer nicht deutlich billiger sein kann, muss besser, also innovativer sein. Neu- gier gilt als treibstoff für innovati- onen. Neugiermanagement liegt im Fokus von trendforschern. Wie lässt sich Neugier anfeuern und ma- nagen? Zur Beantwortung dieser Fragen hatte System Dialog Med. die Dipl.-Psychologin Patricia albert mittels tED talk zur diesjährigen agenturinternen Jahrestagung ein- geladen.
Neugierig folgten die Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter den Aus- führungen von Patricia Albert, die sich per Video-Vortrag zum Thema Neugiermanagement einbrachte. Die Dipl.-Psychologin beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema. Seit Erscheinen der Studie „Neugiermanagement – Treibstoff für Innovation“ rückt Neugier auch für immer mehr Unternehmen ins Blickfeld.
Auf den ersten Blick hat Neugier keinen guten Ruf. Mitmenschen, die ihre Nase immer in alles ste- cken, werden selten als angenehm empfunden. Dabei ist Neugier eine
Treibstoff für Innovationen
gemeinsam mit dem Zukunftsinstitut veröffent- lichten Dr. Carl Naughton und andreas Steinle im November 2014 ihre Studie zum thema Neugier.
der menschlichsten Eigenschaften überhaupt und der Anfang von Al- lem. Ohne Neugier keine Entwick- lung. Unsere Vorfahren hätten ohne sie weder Rad noch Feuer erfunden. Diese Form der Neugier bezeichnet die Psychologie als epistemische Neugier. Sie ist darauf ausgerich- tet, neue Informationen und neues Wissen zu erlangen, zum Beispiel, um Lösungen für Probleme zu kre- ieren. Kreativität ist eine Funktion der Neugier.
Neugier bei den Mitarbeitern zu wecken und Kreativität zu entfalten, reicht allerdings nicht aus, um inno- vativ erfolgreich zu sein. Dies belegt auch die Studie von Andreas Steinle und Dr. Carl Naughton. Sie kommen zu dem Schluss, dass es seit jeher für die Entwicklung von Neuem eine Mischung aus Neugier und Ehrgeiz, Wissen-Wollen und Dranbleiben braucht. Die Er ndung des Faust- keils war eine kreative Leistung, ihn herzustellen aufwendige Arbeit. Thomas Alva Edison brauchte mehr als 1.000 Versuche zur Er ndung der Glühlampe.
Patricia Albert beschreibt, was der epistemischen Neugier ent- gegensteht: das Bedürfnis nach Sicherheit. In der Studie liest sich das so: Neugier ist der Wunsch, hin- terher schlauer zu sein als vorher, Sicherheit ist das Verlangen, vorher schlauer zu sein als hinterher.
Neugier bedeutet offen zu sein, offen für Neues und für Verände- rungen. Schließlich, so Patrica Al- bert, ist Neugier eine Emotion wie Freude, Wut oder Trauer. Und Emo- tionen sind stets mit Bewertungen durch Erfahrungen verbunden. Wer an seine Schulzeit etwa keine gute Erinnerung hat, dem bereitet es
eventuell
wenig Freude,
etwas Neues zu lernen. Im Neugier- management gilt es, zunächst die Neugier an der Neugier zu wecken, im Unternehmen ein Bewusstsein zu schaffen, was das Wesen von Neugier ist und wie sie sich steigern lässt. Laut Studie werden Sachen interessant, wenn sie relevant, klar, strukturiert und überraschend sind.
Neugierige Mitarbeiter per se führen noch nicht zum Erfolg. Im Neugiermanagement geht es da- rum, die Neugier auf fruchtbare Felder zu lenken.
Neugierig geworden? Einen Vi- deobeitrag von Patrica Albert  nden Sie auf unserer Homepage:
www.sdmed.de/ neugiermanagement
PatriCia aLBErt Dipl.-Psychologin und Leh- rerin für Mindfulness-Based Stress reduction, „Stress- bewältigung durch acht- samkeit“. Sie arbeitet am Erlanger Schmerzzentrum und als freie referentin und Beraterin. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit dem thema Neugier.
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