Page 3 - Im Dialog
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PATIEnTEnFoRuM
Verbraucherzentrale startet IGel-Ärger.de
Individuelle Gesundheitsleis- tungen, kurz IGeL, wurden Ende der 1990er-Jahre mit dem Ziel einge- führt, Ärzte zu einer offensiveren Einstellung zu privatärztlichen Leistungen zu bewegen. Mit ihnen sollte eine nanzielle Kompensati- on für zurückgehende Einnahmen aus dem GKV-System geschaffen werden. Grundsätzlich ist das An- bieten von Leistungen, die nicht Bestandteil des GKV-Leistungska- talogs sind, also politisch gewollt. In
STuDIE
Drei Patiententypen
Kein Mensch ist gleich. Dies gilt auch für Patienten. Der eine konsul- tiert „Dr. Google“, bevor er seinen Arzt aufsucht, der andere ist bereit, Zusatzleistungen in Anspruch zu nehmen, und der nächste ist froh, wenn er das Behandlungszimmer schnellstmöglich wieder verlassen kann. Das Markt- und Trendfor- schungsinstitut EARSandEYES hat 1.000 Internetnutzer und weitere 912 Personen zu ihrer Bereitschaft, in die Gesundheit zu investieren, befragt.
Die Studie kommt einmal mehr zu dem Schluss, dass das Interesse der Deutschen an Gesundheitsthe- men groß ist. 87 Prozent der Be- fragten gaben an, sich für das The- ma Gesundheit zu interessieren. Alle Befragten würden im Schnitt 431 Euro pro Jahr privat in ihre Ge- sundheit investieren.
der Umsetzung allerdings geraten Ärzte immer wieder in die Kritik und ihnen wird eine überwiegend nanzielle Motivation unterstellt. Auch die Notwendigkeit, den Pati- enten im Vorfeld ausführlich über die Zusatzleistung zu informieren und mit ihm einen schriftlichen Behandlungsvertrag abzuschlie- ßen, werde häu g vernachlässigt. Dies stellte die Verbraucherzentra- le Nordrhein-Westfalen durch Be- schwerden von Verbrauchern fest.
Um Patienten, die sich von ih- rem Arzt übervorteilt fühlen, Un- terstützung zu leisten und Ihnen ein Forum zu geben, hat die Ver- braucherzentrale NRW in Koope- ration mit den Verbraucherzent-
Zusätzlich kommt die Studie zur De nition von drei Patiententypen: Die „Gesundheitsbewussten“, die „Vorsorger“ und die „Unbesorgten“.
Die Gesundheitsbewussten zeichnen sich durch ein sehr großes Interesse an Gesundheitsthemen aus, das sie häu g (1,8 Mal pro Wo- che) versuchen im Internet zu stil- len. Sie suchen im Schnitt 7,8 mal im Jahr den Arzt auf und googeln zuvor oftmals ihre Beschwerden.
Die Vorsorger haben ein ähnlich großes Interesse an Gesundheits- themen wie die Gesundheitsbe- wussten, fühlen sich ebenfalls
ralen Berlin und Rheinland-Pfalz die Internetplattform IGeL-Ärger.de installiert. Finanziert wurde diese durch das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz.
Mehr unter:
www.IGel-Ärger.de
gut informiert und recherchieren ebenfalls (1,5 Mal pro Woche) im Internet, aber sie gehen von allen drei Patiententypen am häu gsten zum Arzt. Durchschnittlich 8 mal pro Jahr.
Die Unbesorgten sind deutlich weniger an Gesundheitsthemen interessiert. Dies führt dazu, dass sie weniger als andere aktiv nach Gesundheitsinformationen suchen. Sie gehen auch seltener zum Arzt (7,3 mal pro Jahr) und investieren auch weniger Geld in ihre Gesund- heit.
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