Page 6 - Im Dialog #39
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  Zukunftswerkstatt
    Wenn Zukunft mehr Fragen aufwirft, als Gegenwart Antworten liefert
Die medizinische Landschaft hat sich in den letzten Jahren enorm verändert. Dies liegt zum einen an den rasanten Fortschritten in den Bereichen Forschung und Technik. Zum anderen aber auch an einem gesellschaftlichen Umdenken, durch das die Anforde- rungen gestiegen sind. Nicht nur an Mediziner:innen, sondern auch von ihnen. Unabhängig davon haben sich die Kommunika- tionskanäle vervielfacht, was die Kommunikation zwar schneller und einfacher macht, gleichzeitig aber leider auch erschwert, was die Wahl der richtigen Kanäle betrifft. Die großen Themenfelder der medizinischen Versorgung und der Kommunikation, die schon immer eng miteinander in Verbindung standen, sind durch diese Entwicklungen in Bewegung geraten wie noch nie zuvor.
Wie geht man mit den rasanten Entwicklungen am besten um? Indem man Menschen mit den unterschiedlichsten Blickwinkeln und Erfahrungen an einen Tisch holt. Denn es braucht viele Perspektiven sowie ergebnisoffene und mehr- dimensionale Diskussionen, um einen echten 360°-Blick zu erhalten. Und genau hier setzt die SDMED Zukunftswerk- statt an: Sie dient dazu, den Blick auf das „Wohin geht die Reise?“ zu schärfen und Zukunft aktiv zu gestalten.
Um Ihnen einen ersten Einblick zu geben, haben wir Ralf Beil- mann (Leitung Strategische Business Unit Advisory Board und Wissenschaftskommunikation) und Markus Holzapfel (Leitung Strategische Business Unit Medical Education und Produktionen) zum Interview gebeten. Jeden für sich haben wir u.a. gefragt, welche zukünftigen Entwicklungen sie in ihren Bereichen erwar- ten und wie sie die daraus entstehenden Herausforderungen für ihre Kund:innen mit adressieren werden. Und natürlich auch, wie sie das Projekt Zukunftswerkstatt mit dem SDMED- Team angehen und welche ersten Schlüsse sie ziehen können.
Wohin geht die Reise, Scientific Communication?
„Wir gehen davon aus, dass nichts bleibt, wie es ist. Wohin werden sich Advisory Boards weiterentwickeln?“ Mit dieser provokanten Fragen sind wir in das Gespräch mit Ralf Beilmann eingestiegen. „Challengen“ wolle er diese Frage, hat er geant- wortet. Denn, dass nichts bleibt, wie es ist, glaubt er nicht.
„Gerade wenn wir auf Advisory-Board-Arbeit schauen, haben wir schon heute ein großes Portfolio an Möglichkeiten.“ Darunter z.B. Co-Creation oder Deep Dive, Chartpicker-Veranstaltungen zur Bearbeitung von Slide Decks, Advisory Boards mit Fokus auf Konsensuspaper oder Masterclass-Formate mit ganz indi- viduellen Fragestellungen. Diese Varianten werden schon jetzt immer öfter alternativ zu oder in Kombination mit „klassischen“ Advisory Boards angefordert und zukünftig mit Sicherheit noch häufiger zum Einsatz kommen. Auch der asynchrone Austausch wird solitär oder als Ergänzung an Bedeutung gewinnen, da ist sich Ralf Beilmann sicher. Schließlich haben Expert:innen hier die Möglichkeit, sich zu ihren bevorzugten Zeiten auszutau- schen – auf sicheren Plattformen und zielführend moderiert.
Dass sich das vorhandene Portfolio noch stärker erweitern wird, daran hat Ralf Beilmann aber auch keinen Zweifel. Virtual Reality und Medical-/Scientific Influencer – die gehören zu den spannendsten Entwicklungen, die sich in naher Zukunft in die Advisory-Board-Arbeit einweben werden. „Und auch das Thema Interdisziplinäre Teams [...]: Wir werden uns hier breiter aufstel- len, nicht mehr nur mit unseren Fachärztinnen und Fachärzten sprechen, sondern wir brauchen den Blick über den Tellerrand hinaus. Das bringt uns weiter in den Therapiealgorithmen und in der Behandlung der Patientinnen und Patienten.“
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