Page 3 - Im Dialog #39
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 KI im Endoskop:
Ich sehe was, was du...
... auch gesehen hättest. In einem sys- tematischen Review aus Indien wurde untersucht, wie gut KI bei der Diagnose und Überwachung von chronisch-entzünd- lichen Darmerkrankungen (CED) wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn ist.
Die Ergebnisse sind beeindruckend: Mit ei- ner Treffsicherheit von bis zu 94,5 Prozent konnte KI bei der Beurteilung von Colitis ulcerosa helfen. Auch Kapselendoskopi- en wurden durch KI deutlich effizienter, da die Anzahl benötigter Bilder reduziert und die Diagnosezeit verkürzt wurde. KI konnte mit einer Genauigkeit von über 90 Prozent zwischen Personen mit und ohne CED sowie zwischen verschiedenen
Autoimmunerkrankungen und das X
Frauen haben zwei X-Chromosomen, das dürfte bekannt sein. Weniger bekannt: Eins davon wird bereits in der Embryonalphase stummgeschaltet. Der Stummschalter ist ein Proteinkomplex, der aus einem RNA- Molekül (Xist) und Dutzenden verknüpften Proteinen besteht. Noch weniger bekannt: Mehrere der mit Xist verknüpften Proteine haben sich als Autoantigene erwiesen. Weshalb etwa 80 Prozent aller Autoim- munerkrankten Frauen sind (bei einigen Erkrankungen sind es sogar 95 Prozent). So die Theorie. Doch wie bestätigt man sie,
CED-Typen unterscheiden. Darüber hin- aus konnte KI auch Vorhersagen über den Krankheitsverlauf machen und zwischen verschiedenen Schweregraden von Darm- schäden unterscheiden.
Die Kernaussage: KI hat das Potenzial, die Endoskopie bei CED zu revolutionieren. Sie kann Ärzt:innen dabei unterstützen, schneller und genauer zu diagnostizie- ren. Die Reviewer:innen fordern mehr Forschung in diesem Bereich, um die Algo- rithmen speziell für CED zu verfeinern und ihre Effektivität in der Praxis zu bestätigen.
Quelle: Indian J Gastroenterol. 2024 Feb;43(1):172- 187. doi: 10.1007/s12664-024-01531-3.
ohne eine Restunsicherheit durch spezi- fisch weibliche Störfaktoren (z.B. Hormo- ne) in Kauf zu nehmen? Indem man ein männliches Modelltier nutzt! Forschende der Stanford University schleusten Xist in Mäusemännchen. Anschließend injizier- ten sie eine Substanz, die bei weiblichen Mäusen Lupus erythematodes auslöst, bei männlichen jedoch nicht. Die manipulier- ten Mäusemännchen erkrankten. Auch Auto-Antikörper sowie bestimmte T- und B-Abwehrzellen gegen den Xist-Komplex konnten nachgewiesen werden – wie bei Lupus-Patientinnen. Theorie bestätigt.
Quelle: Cell, 2024; doi: 10.1016/j.cell.2023.12.037
Der Preis der Gender-Health-Gap
Unser kleiner Bogen zur letzten Ausgabe der „im Dialog 38“: Das Weltwirtschafts- forum und das McKinsey Health Institute haben als Teil der Women‘s Health Ini- tiative einen Bericht veröffentlicht und auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vorgestellt. Laut dem Bericht kostet die Gender-Health-Gap 1 Billionen Dollar pro Jahr. Ihr Vorhandensein – nicht ihre Schlie- ßung! Frauen leben im Schnitt zwar länger als Männer, verbringen aber 25 Prozent mehr ihrer Lebenszeit in einem schlechten Gesundheitszustand. Insgesamt sind das (im Schnitt) neun Jahre. Die Lebensspan- ne ist also länger, die Gesundheitsspanne aber kürzer. Wäre die Gender-Health-Gap beseitigt, gewännen Frauen etwa 7 Tage pro Jahr ohne Krankheit. Was zunächst wenig klingt, kostet die Weltwirtschaft je- des Jahr etwa 1 Billion Dollar. Und macht pro durchschnittlichem Frauenleben 500 Tage Krankheit, die durch die Schließung der Versorgungslücke vermeidbar wären.
Quelle: https://www.weforum.org/publications/ closing-the-women-s-health-gap-a-1-trillion- opportunity-to-improve-lives-and-economies/
   Der kleine Unterschied?
Geschlechtsspezifische Medizin!
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2023
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