Page 10 - Im Dialog Ausgabe 25 2022
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      Fokus: Medical Education
Interview zu Medical Education mit Markus Holzapfel,
Leitung Strategischer Geschäftsbereich Medical Education & Produktionen
 REC
       mit Markus Holzapfel
   Aufmerksamkeit: Wie funktioniert das heute bei Fortbil- dungen im digitalen Zeitalter?
Aufmerksamkeit ist ein Thema, das eigentlich jedem am Herzen liegen sollte und das uns bei der SDMED ganz besonders am Herzen liegt, wenn wir Veranstaltungen konzipieren und entwickeln.
Wir haben schon vor dem digitalen Zeitalter immer die Aufgabe im Vordergrund gesehen, dass wir die Aufmerk- samkeit unserer Zuhörerschaft bekommen müssen. Wir müssen alle Teilnehmenden dazu bekommen, nicht nur da zu sein, sondern wirklich dabei zu sein. Mit aller Auf- merksamkeit. Nur dann nehmen sie die Botschaften und die Inhalte auch so mit, dass sie in ihrem Alltag tatsächlich auch etwas Handlungsrelevantes daraus ableiten.
Im Virtuellen wird die Aufmerksamkeit relativ leicht gestört. Wenn wir virtuelle Veranstaltungen konzipieren und dabei im Blick haben wollen, dass unser Auditorium das, was wir vermitteln möchten, wirklich mitnimmt, dann heißt das, Veranstaltungen neu zu denken.
Wir müssen zum Beispiel deutlich kürzer werden in den Blöcken, in denen wir Inhalte vermitteln. Und wir müssen deutlich mehr Interaktivität einbauen, gleichzeitig aber damit rechnen, dass die zwischenmenschliche Interakti- vität, die im Präsenz-Setting eine wichtige Rolle spielt, im Virtuellen natürlich weniger gut funktioniert.
Welche Ansprüche stellen Ärztinnen und Ärzte heute an moderne Fortbildungen?
Die neue Generation an Medizinerinnen und Medizinern, aber auch die, die schon lange in dieser modernen Welt
dabei sind, stellen tatsächlich neue Ansprüche. Das Wissen muss in sehr kompakter, neutraler und gleichzeitig praxis- relevanter Form vermittelt werden. Und ich glaube, diese Stichworte sind alle ganz wichtig. Als Teilnehmer möchte ich das, was aktuell an Wissen da ist, verstehen. Ich möchte es aber auch durch jemanden vermittelt bekommen, dem ich vertraue. Jemand, der es schafft, Informationen glaubhaft zu transportieren. Und es muss jemand sein, von dem ich weiß, dass er ein Experte, eine Expertin im Einordnen dieses Inhalts ist. Und nicht zu vergessen: Ehrlicherweise gehört im virtuellen Setting auch ein bisschen Entertainment dazu.
Wie geht die SDMED in ihren Fortbildungsveranstaltungen auf diese Bedürfnisse ein?
Maßgeschneidert und individuell. Klingt jetzt ein bisschen nach einer Phrase, ist aber völlig ernst gemeint. Die spannen- de Herausforderung ist für uns geworden, dass die Kanäle und die Konzepte viel diversifizierter geworden sind. Der komplexe digitale Kanal mit all seinen unterschiedlichen Möglichkeiten ist dazu gekommen.
Wir sind aber dabeigeblieben, wo wir auch schon immer waren und schauen uns an, welche Aufgabe im Vordergrund steht: Welche Inhalte gilt es zu transportieren? Welche Ziel- gruppe sitzt wohl auf der anderen Seite und was erwartet sie? Auf diese Fragestellungen konzentrieren wir unsere Konzepte, die entweder in eine einzelne Veranstaltung münden, in Veranstaltungsreihen oder aufeinander auf- bauenden Konzepten.
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