Page 6 - Im Dialog
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in der Moderation digitaler Meetings
  Aus der Moderations-Erfahrung
vieler Präsenz- sowie Digitalmee-
tings heraus gibt es für mich per-
sönlich eine besondere Herausfor-
derung bei digitalen Meetings. Im
Gegensatz zu Präsenzmeetings, bei
denen ich die Teilnehmer in sehr kur-
zer Distanz vor mir sehe und somit
Emotionen (positive wie negative
oder auch desinteressierte) deutlich besser erkennen kann, ist dies im virtuellen Raum wesentlich schwieriger. Aber gerade Emotionen machen Veranstaltungen lebendiger, transparenter und authentischer. Bei einem Präsenzmeeting kann ich dann auch viel mehr auf das Individuum einwir- ken – sowohl verbal als auch durch physische Präsenz oder durch die Verkürzung bzw. Vergrößerung der Distanz zum Ansprechpartner. Eine rege Gruppendiskussion kann ich im Echtraum ganz bewusst zulassen, um dadurch Emotionen ihren Lauf zu lassen – mit dazugehörendem Stimmengewirr. Dies geht im virtuellen Raum nur schwer, ohne dass es für
Ralf J. Beilmann
Moderator, Account Director +49 151 64435211 r.beilmann@sdmed.de
alle Beteiligten akustisch unange- nehm wird. Der Diskussionsdiszi- plin jeder/s Einzelnen fällt somit eine ganz besondere Rolle zu, und
auf diese steuernd sowie moderierend einzuwirken, ist im digitalen Setting ebenfalls schwerer als bei einer Präsenz- veranstaltung.
Daher ist es mir aus Sicht des Moderators heraus sehr wichtig, allen Beteiligten bei der Planung eines solchen Veranstaltungskonzeptes klar zu machen, dass digital eben nicht nur „analog im virtuellen Raum“ ist.
Ein möglicherweise zunächst klassisch geplantes Advisory Board kann nicht so ohne weiteres auf ein Digitalformat
SONDERAUSGABE
 Erfolgsfaktoren für eine Digital-Veranstaltung
• Eine Digitalveranstaltung darf nicht zu lange dauern – wir empfehlen, kein Meeting länger als drei Stun- den pro Tag, Pausen nicht eingerechnet, zu planen.
• Auch die Länge der Pause muss sich dem neuen Format anpassen. Die Augen müssen sich, von der Anstrengung auf den Bildschirm zu schauen, erholen können. Pausen dürfen aber auch nicht zu lange sein, damit man sich inhaltlich nicht mit anderen Dingen beschäftigt.
• Vorträge sollten interaktiv gestaltet werden, am besten unterbrochen von zwei bis drei Fragen alle 15 bis 20 Minuten. In einem virtuellen Setting ist es übrigens für uns genau wie in einem technik- unterstützten Analogmeeting möglich, verschie-
denste Fragetechniken wie Multiple Choice, Freitext, Schiebregler und Ähnliches zu nutzen.
• Auch das Aufteilen in Kleingruppen innerhalb ei- nes solchen Meetings ist per einfachem Mausklick möglich, wenn dies im Vorfeld einer Veranstaltung geplant und entsprechend programmiert wird.
• Fragen können von allen Teilnehmern jederzeit per Handzeichen angemeldet oder aber auch per E- Mail an den Moderator gesendet werden, wenn beispielsweise keine Videoverbindung besteht. Die- ser adressiert die Frage dann an der richtigen Stelle entweder ins Plenum oder an den Referenten.
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