Page 2 - im Dialog
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EDITORIAL
MELDUNGEN
Liebe Leserin, lieber Leser,
in welch‘ kurzer Zeit haben das In- ternet und die digitalen Medien unser Leben grundlegend verändert? Nicht nur gefühlt sind die Welt und unser Berufsalltag komplexer geworden.
Um steigende Komplexität, die auch vor unserem Agenturalltag nicht Halt macht, geht es in unserem Titelthema. Wir plaudern etwas aus dem Nähkäst- chen und stellen unseren Umgang da- mit vor.
Komplexität, die ja eigentlich eine Vielfalt und damit mehr Möglichkeiten darstellt, scheint aber nicht bei allen für mehr Wohlbefinden und Zufriedenheit zu sorgen, sondern auf manchen eher bedrohlich zu wirken. Zu diesem Schluss jedenfalls kommt der Psychologe Ste- phan Grünewald in seinem neuen Buch „Wie tickt Deutschland?“ Wir stellen es vor auf Seite 10.
Eine interessante Lektüre wünscht
456.000 Jugendliche Risiko-Gamer?
Fast jeder sechste minderjähri- ge Computerspieler in Deutschland soll ein Risikogamer sein. Rund drei Millionen Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren spielen regelmäßig am Computer. 456.000 von ihnen seien suchtgefährdet und sogar 3,3 Prozent der Gamer erfüllten die Kriterien ei- ner Computerspielabhängigkeit, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der DAK-Gesundheit und des Deutschen Zentrums für Suchtfragen.
Dazu wurden 1.000 Jugendliche telefonisch zu ihrem Spielverhalten be- fragt, unter anderem mit Fragen aus dem
US-amerikanischen Diagnosekatalog für psychische Störungen: Etwa, ob der Spieler in der Schule oder am Arbeits- platz ständig ans Spielen denken muss. Oder ob Computerspiele eingesetzt werden, um Probleme zu vergessen. n
https://www.dak.de
Ihr Peter Lasthaus, Vorstand
Werbung zu ungesunden Lebens- mitteln kann das Übergewichtsrisiko bei Kindern steigern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung australischer Forscher. Der ungünstige Effekt war besonders deutlich, wenn die Kinder sowohl einen TV-Film als auch ein Com- puterspiel mit der Werbung sahen.
Für ihre Studie rekrutierten die Wissenschaftler 160 Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren. Es zeigte sich, dass alle Kinder aus der TV- und Computerspiel-Gruppe mit Werbung für ungesunde Lebensmittel mehr von dem angebotenen Snack aßen als die Kinder, die Werbung zu anderen Produkten ge-
sehen hatten. Die Kinder kompensier- ten diese zusätzlichen Kalorien beim Mittagessen nicht – was zu einem Plus von 46 Kalorien führte. Auf lange Sicht könnte dies zu Übergewicht führen. n
Quelle:
Sustained impact of energy-dense TV and online food advertising on children’s dietary intake (Norman J, Kelly B, McMa- hon AT, et al. in International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activi- ty; 2018) doi: 10.1186/s12966-018-0672-6
Werbung steigert Kalorienzufuhr bei Kindern
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